Der lange Weg – zur Startlinie I

noch sind wir ja keinen schritt aus dem haus, geschweige denn auf asiatischem boden, gegangen. und doch will mir das zurückgelegte schon gewaltig erscheinen. ohne zu prahlen oder zu langweilen will ich kurz skizzieren, „what crossed our minds“, während wir daran bastelten, das erträumte aus der (schloß)wolke heraus zu schälen und in rucksäcke, tickets und viele holprige abenteuer zu formen. für jene, die dergleichen bereits hinter sich haben, sei’s eine willkommene erinnerung an eigene mühsal vor dem aufbruch; wer selbst noch „frischling“ ist, lasse sich nicht abschrecken, eher ermutigen.

bleiben wir beim wesentlichen:

1. der flug.

wer weiß, vielleicht kann man es sich ganz einfach machen, zu jojo in der gutenbergstraße gehen, sagen: geben sie mir einen flug nach bangkok und zurück, von dann bis dann. gut ist. irgendwas kommt raus, das legt man im gegenwert bunter scheine auf den tisch und geht wieder raus, den ersten eckpfeiler eines traumurlaubs in der „toaschen“. nicht so bei uns. grund dafür ist zweierlei: sparsamkeit und unentschlossenheit. letzteres zuerst: sollten wir nach bangkok fliegen? von dort wieder zurück? oder doch lieber einen gabelflug – hinzu nach bangkok, rückzu etwa von hanoi? und überhaupt: wohin lässt sich fliegen (denn die lange entscheidung, welche landstriche, länder, regionen, ja kontinente eben NICHT besucht werden, nimmt einem niemand ab…)?

diese entscheidung einmal schweren herzens getroffen, bleibt die ebenso spannende wie nervenaufreibende jagd nach dem „traumtarif“. dank unserer „insiderin“ im reisebüro, britta (dank von hier aus!), schrumpfte der flugpreis im laufe der wartemonate von gut 700 auf letztlich gemütliche 600 euro – mit den emirates airlines, die hoffentlich so gut sind, wie ihr sagenhafter ruhm, herab. here we go, no, fly.

2. versicherungen

was der mensch nicht alles tut, um das gefühl zu haben, „sicher“ zu sein – umsichtig handeln, auf sich achten, sichtbar bleiben, einsichtig werden (im alter); und nicht zuletzt versicherungen abzuschließen, für alles. hätten wir alles versichert, was möglich war, wäre unser budget mit „sicherheit“ erschöpft gewesen, bevor wir unseren economy-sitzplatz im flieger erklommen haben. so blieben uns nur die reiserücktrittsversicherung (die sich für mich zum beliebten running-gag angesichts einer jeden alltagsgefahr erwies – „naja, wenn was passiert wär: wir ham ja reiserücktritt…), eine auslandsreisekrankenversicherung (trotz der einfachen kompositabestandteile ein durchaus kniffliges wort) und nicht zu vergessen eine haftpflichtversicherung mit sagenhaften 10 mio euro deckung – für meinen alptraum: ich schlafe mit einer brennenden zigarette auf dem bett ein und das guesthouse fackelt ab. mhm, das ich gar nicht rauche, kam in diesem alptraum gar nicht vor. nun denn, sicherheit geht vor…
3. Reiseapotheke

das kernstück unseres reisegepäcks, randvoll mit ebenso lebensrettenden wie antibiotikastrotzenden substanzen, die vermutlich, wären sie nicht fein säuberlich voneinander getrennt, längst seltsame symbiosen miteinander eingegangen wären. miracoulix wäre vor neid erblasst. ausgestattet mit guten ratschlägen von mindestens einem halben dutzend mediziner, erfahrener südostasienreisender sowie erfahrener süostasienreisender mediziner sollten wir gewappnet sein gegen jede krankheit, die unseren weg zu kreuzen wagt. sollten wir wider erwarten dennoch einmal von ungewarnten bazillen angefallen darniederliegen, würde ich todbeleidigt sofort beschwerde einlegen. vor allem bei adine, deren guten rat (es bekommt nur malaria, wer angst vor ihr hat) ich mir fest in mein reisebüchlein notiert habe, um ihn jeder anschwirrenden anophelesmücke unter den rüssel zu reiben.

ich erkenne bereits, dass die weisheit, die ich am anfang besaß, als ich schrieb, dass eine ungeheure fülle an dingen bedacht werden wollte, mich schon kurz darauf verließ. nämlich als ich angab, über alle jetzt und hier und gleich schreiben zu wollen. einfach unbedacht. deshalb schließe ich hier vorerst und liefere weiteres nach, am besten an passender stelle. aber obacht: es folgen noch so „spannende themen“ wie visa, fotoausrüstung, klamotten, malariaprohylaxe, reiserouten, reiseführer, insiderinformationen (vom grenzübergang bis zur binnenschiffahrt) und nicht zuletzt „reiserelevante sicherheitshinweise“…

unsere sachen stehen ohnehin gepackt im flur … klein gramm zuviel.


überladen

bis dann, mz

Eine Antwort

  1. ach maze, immer wieder gern gelesen, deine gedanken zu allem.
    schön, die idee…
    Ich wünsch Euch ungemein viel Neues, die Kraft es verarbeiten zu können und Euch auf die Dinge einzulassen, die anders sein werden, behaltet viel von dem in Euch, auch Jahre später…
    Gruß, Kristin

    [ps: biotikatrotzenden substanzen = Antibiotika]

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